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Wenn zwei sich eine Küche teilen
Meine Freundinnen sind wie die erfolgreichen Filmfiguren Pat und Patachon: Eine kurz, die Andere lang. Bei gegenseitigen Besuchen in ihren Wohnungen wurde schnell klar: Freundin G., die Kurze, konnte wegen hoher Arbeitsplattenhöhe nicht in Töpfe auf dem Herd schauen oder die Hängeschränke erreichen. Freundin A., die Lange, klagte hingegen schnell über Rückenschmerzen, weil sie der Freundin bei der Küchenarbeit nur in vorgebeugter Haltung helfen konnte.
Bald war eine gemeinsame Wohnung gefunden. Eine neue Küche musste her und der Marsch durch die Möbelhäuser begann! Aber wenn der Einen eine Ausstellungsküche gefiel, gab es Einwand von der Anderen. Eine Einigung war nicht in Sicht.
„Jetzt musst Du ran als Freundin und Küchenplanerin – wir wollen ja bald einziehen!“
Für ihren neuen Haushalt galt es nun, eine Küche zu konzipieren, in der beide Frauen ohne Rückenschmerzen oder Trittleiter arbeiten konnten, ergonomisch eben!

Mir kam bei der Grundriss-Planung zugute, dass ich beide Frauen und ihre Gewohnheiten gut kannte. Zuerst wurden die Beiden vermessen – 158 und 185 cm Größe und dann kam meine Größendrehscheibe zum Einsatz: Der Ergonomieplaner für Einbauküchen.
Damit konnte ich die nötigen Höhenunterschiede für die unterschiedlichen Arbeitsbereiche feststellen.
Spüle bzw. Zubereitungszentrum in vernünftiger Höhe und von beiden gut erreichbar. Unter der Spüle befinden sich Abfalleimer und Platz für Putzmittel .
Gemeinsam Kochen ist auch Kommunikation: die Spüle habe ich diagonal vorgezogen, damit die große A. Kopffreiheit beim Vorbereiten hat und dabei ihrer Partnerin nicht den Rücken zudreht.
Diagonal eingebauter Topfschrank (linkes Bild), auf dem die Mikrowelle einen guten Platz gefunden hat. An ihn schließt sich der Kochbereich - ergonomisch optimal - an. So läßt sich von oben gut in die Töpfe blicken. Rechts davon auf der Arbeitsplatte ist Platz für allerlei Gerätschaft.
Die Einbaugeräte wurden für beide Frauen in erreichbarer Höhe eingebaut..
Damit die Arbeitsbereiche der Partnerinnen sich nicht behindern, habe ich das Kochfeld auf die eine und das Spül- und Vorbereitungszentrum auf die andere Seite eingeplant.
Während die Freundinnen kochen, ist sogar noch Platz für Gäste am Tisch zum Plaudern. (Bild links).
Auch an Hund und Katz wurde gedacht: Extra Platz für Hundefutter und Katzenleckerlies in einem kleinen Seitenschrank (Bild rechts).
So sind alle zufrieden: Die Große und die Kleine, Hund, Katz und Besuch!